Paris in der Pandemie

Jüngerschaft in Paris mit Pandemie…

Auch Frankreich wurde von der Covid-19-Pandemie betroffen – bisher hatten wir zwei «Lockdowns», es gab viele Einschränkungen und dadurch Planänderungen. Doch trotz all dem durften wir Gottes Treue sehen; wir konnten kreative Lösungen finden, Schulungen durchführen und mit den Menschen das Evangelium teilen. 

Wer, wo, wie und weshalb…

Mein Name ist Florent Kabashi und ich bin 24 Jahre alt. Ich habe einen albanischen Hintergrund, bin aber in Zürich geboren und aufgewachsen. Einige Jahre nach meiner Matura bin ich nach Frankreich gegangen, um mit Jugend mit einer Mission (JMEM) in Paris zu arbeiten. Nun bin ich seit drei Jahren mit der SMG und JMEM unterwegs. Ich wohne in dem multikulturellen Vorort Aubervilliers bei Paris. Neben der Arbeit mit JMEM absolviere ich das Fernstudium der IGW in «Praktischer Theologie». 

 
Jugend mit einer Mission ist eine Partnerorganisation der SMG. Als internationale Missionsgesellschaft unterhält sie unter anderem Jüngerschaftsschulen. Diese fokussieren sich auf junge und jung gebliebene Menschen, die mehr über die Wege von Jesus, über die Bibel und über Mission lernen wollen. Die Schulungen dauern jeweils sechs Monate, bestehend aus drei Monaten Unterrichtszeit und drei Monaten praktischem Einsatz. Es gibt so viele Leute, die «lauwarm», halbherzig, im Glauben unterwegs sind und nicht viel über Gott und die Bibel wissen. Mein Anliegen ist, dass vor allem junge Leute «Feuer fangen», dass sie eine Herzensbeziehung mit Gott sowie ein lebendiges Glaubensleben finden dürfen. In unserer «Basis» unterhalten wir fünf unterschiedliche Jüngerschaftsschulen mit diversen Ausrichtungen wie Musik oder Sport. Meine Aufgabe ist es, die Schulungen mit der musikalischen Ausrichtung leiten zu helfen. Junge Menschen aus vielen Ländern kommen hierher, um Gott (und ihre eigenen Möglichkeiten) näher kennenzulernen. Mit ihnen führen wir regelmässige Evangelisationen und Lobpreisanlässe durch, um den Menschen in unserer Nachbarschaft sowie in Paris von der guten Botschaft der Bibel zu berichten. 

Keine Einschränkung

Keine Einschränkung für Jüngerschaft…

 

Durch das Coronavirus veränderten sich unsere Arbeitsumstände. Reiseeinschränkungen, Beschränkungen von Gruppentreffen sowie landesweite «Lockdowns», wo wir z.T. die Häuser nicht ohne eine Genehmigung verlassen durften, machen alles etwas schwieriger. Trotzdem führten wir mit Schutzkonzepten, Masken und Abstandsregeln auch im Jahr 2020 unseren Betrieb weiter. Es war und ist eine gute Herausforderung: Umdenken ist gefragt! Wir können uns nicht mehr auf dieselben Methoden der letzten Jahre verlassen. Aber trotz Pandemie haben wir uns entschieden, weiterzumachen mit den Schulungen und auch mit den Einsätzen. Die Menschen benötigen immer noch/umso mehr Hilfe, geistlichen Beistand, Gottesbeziehung... Gerade jetzt sind viele Herzen offen, um mehr von Jesus zu hören. In so einer Zeit von Angst und Hoffnungslosigkeit können wir die Hoffnung veranschaulichen, die wir in Jesus haben. 

…praktisch und musikalisch umgesetzt!

 

Seit Beginn der Pandemie durften wir über das Jahr verteilt 40 neue Schüler begrüssen. Vieles sah ein wenig anders aus als in vorherigen Jahren. Anstatt eines Grossteils von Teilnehmern aus Nordamerika haben wir dieses Jahr viel mehr europäische Schüler. Und anstelle von interkontinentalen Missionseinsätzen wurden diese vermehrt in Frankreich und Europa organisiert. Auch wenn keine grossen Evangelisationsanlässe möglich sind, können wir immer noch direkt auf der Strasse evangelisieren – mit der geforderten Distanz und Masken natürlich, und z.B. mit Musik. So nehmen wir unsere Instrumente und spielen auf den Strassen sowohl Lobpreislieder als auch Lieder mit einer guten Botschaft. Musik geht über Sprachgrenzen hinaus… Viele junge Leute lassen sich von Musik ansprechen, und daraus können Gespräche über Gott und neue Kontakte entstehen. Als Bandleader übe ich mit anderen Musikern entsprechende Stücke ein. Ich spiele Klavier und Gitarre und habe Erfahrung in der Lobpreisleitung. Auch in anderen Dingen sind wir kreativ (geworden): Z.B. Gastredner integrieren wir per «Zoom» ins Schulprogramm, und die Mahlzeiten nehmen wir in kleineren Gruppen ein. Trotz Einschränkungen durften wir erfolgreiche Jüngerschaftsschulungen abhalten und das Evangelium vermitteln. Junge Menschen werden weiterhin für Gott begeistert – und steigen gestärkt und geistlich erfrischt wieder in ihren Alltag ein. Gerade in diesen Zeiten, wo vermehrt Einsamkeit herrscht, braucht es solche, die sich – von Gottes Liebe berührt – um Menschen kümmern.  

«Traumberuf»

Meinen Traumberuf hatte ich während des Gymnasiums so beschrieben: «Etwas mit Gott und mit Musik». Und das ist bereits wahr geworden! Die Arbeit hier kann herausfordernd sein, aber sie lohnt sich! Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie Menschen die Jüngerschaftsschule durchlaufen und mit einer starken Beziehung zu Gott daraus herauskommen und diesen «Schatz» weitertragen. Es freut und motiviert mich, Teil des «Jünger-Machens» sein zu können, Andere zu unterstützen, das Leben mit Gott ernst zu nehmen. Es freut mich auch, dass ihr bis hierhin gelesen habt! Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick gewähren. Vielen Dank fürs Interesse und alle Unterstützung, mit lieben Grüssen aus Frankreich!
 
Kabashi Florent, Paris, Frankreich