15 Jahre Recanto Esperança

15 Jahre Recanto Esperança

Als wir Mitte 2003 unsere Mitarbeit im Kinderdorf Acridas in Curitiba, Brasilien, beendet hatten, wussten wir, dass Gott uns vor eine neue Herausforderung stellen wollte. Für die neue Aufgabe zogen wir als ganze Familie (mit Nathanael, 14, Rebekka, 12 und Timon, 9) an den Stadtrand von Curitiba, um dort Familien im Armenviertel direkt zu helfen.   ...
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Aufbau und Ausbau unserer Arbeit

Damals wussten wir aber noch nicht so genau, wie wir das angehen sollten. Ich, Thomas, besuchte einen Kurs über ganzheitliche Hilfe im Armenviertel und begann, freiwillig in einem Kinderprogramm in einem nahe gelegenen Slum mitzuarbeiten. Wir merkten bald, dass wir nicht nur unter den Kindern, sondern auch in den zerrütteten und orientierungslosen Familien eine grosse Hilfe sein könnten. Das Leben vieler Menschen hier wird von Alkohol und Drogen bestimmt. So wuchs in uns der Wunsch, mit den Kindern und Teenagern aus diesen Familien am Aufbau einer hoffnungsvolleren Zukunft zu arbeiten. Als erstes besuchten wir eine Familie im Slum Icaraí. Damals gab es noch keine Kanalisierung für Trinkwasser oder Abwasser, und Strom wurde einfach irgendwo «abgezapft». Im Gespräch mit Familien in solch ärmlicher Umgebung merkten wir schnell, dass Gott hier mit uns eine neue Arbeit aufbauen wollte! Als wir im Slum nach einer idealen Lokalität für unser Projekt suchten, stiessen wir auf einen alten Holzschuppen, der früher als Spelunke genutzt war. Diesen konnten wir wie durch ein Wunder kaufen.
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Bevor wir mit dem Kinderprogramm beginnen konnten, mussten wir im Januar 2004 ein paar Ausbesserungen am Gebäude vornehmen und richtige Fenster einbauen, damit es einladend aussah. Mit dem Schulanfang im Februar (die Kinder gehen hier nur halbtags zur Schule) starteten wir das Kinderprogramm an zwei Vormittagen in der Woche. Anfangs betreuten wir 12 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren. Mit Spielen, biblischen Geschichten und Liedersingen brachten wir ihnen Jesus nahe; unterstützten sie aber auch ganz praktisch bei ihren Schulaufgaben. Für die Erwachsenen boten wir Näh-, Haarschneide-, Seifen-, Schmuck-, FlipFlop- und Kerzenkurse an, um so ins Gespräch mit Eltern zu kommen. Ein anderer Grund war auch, ihre Talente zu wecken und ihnen zu einem Nebenverdienst zu verhelfen. Um Bazare durchzuführen, bekamen wir gute Kleider, Haushaltartikel und Möbel, die wiederum für einen symbolischen Preis weitergegeben wurden. Am 16. September 2004 gründeten wir den Verein «Recanto Esperança» für diese Projekte. Mit all dem konnten wir vielen Familien in ihren Nöten helfen.
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Wachstum und Sport

Dieser Holzschuppen wurde bald zu klein. Ganz in der Nähe konnten wir ein grösseres Grundstück erwerben. Im August 2010 starteten wir mit den Bauarbeiten. Nach einer zweiten Bauetappe konnten wir im September 2014 mit dem 10-jährigen Recanto-Jubiläum auch das fertig erstellte Gebäude einweihen! Während der ganzen Bauarbeiten ist das Kinderprogramm normal weitergeführt worden. Dies alles durfte entstehen durch Gottes Güte, mit freiwilligen Helfern, Angestellten aus dem Armenviertel, mit Gönnern, mit dem Verkauf von Handarbeitsartikeln und mit Sponsorenläufen in der Schweiz. Die neuen Räumlichkeiten, die eine kleine Sporthalle, Gruppenräume, Informatikraum, Bibliothek, WC-Anlagen, Küche und Essraum umfassen, vereinfachen die Betreuung der wachsenden Kinderschar sehr. Nun sind es 82 Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren, die eine fachgerechte Betreuung bekommen und gefördert werden.

Neue Räumlichkeiten

Der Mannschaftssport Floorball nimmt heute eine bedeutende Rolle ein im Recanto Esperança. 2010 hatten wir den Verein Unihockey für Strassenkinder persönlich kennengelernt, und uns wurde das Floorball-Spielen beigebracht. Später organisierten wir selber Kurse und bildeten unsere Jugendlichen zu Trainern aus. Unser Team «Hockstar» durfte schon zweimal den Brasilien-Meistertitel holen! Heute trainieren unsere Trainer die Kinder und Teenager. Es ist schön zu sehen, wie Jugendliche, die wir mal als Kinder trainiert haben, auch im Glauben wachsen und Verantwortung übernehmen. Mit dem Sport Floorball betreuen und begleiten wir 45 Kinder und Jugendliche, denen wir mittels Sport gute, gesunde Grundwerte für ihr Leben geben dürfen.
Floorball

Heute - und weiter

Unsere eigenen Kinder hatten die Schweizerschule hier in Curitiba besucht. Nach dem Abschluss absolvierten sie in der Schweiz ihre Berufslehren: Nathanael wurde Zimmermann, Rebekka machte eine kaufmännische Lehre in einer Logistikfirma und Timon entschied sich für den Beruf des Netzelektrikers. Sie alle blieben in der Schweiz. Im Juni 2019 sind wir das erste Mal Grosseltern geworden, worüber wir uns sehr freuen – von Brasilien aus.   ...
Floorball
Rückblickend können wir nur staunen, was Gott alles bewirkt hat in diesen 15 Jahren, wie vielen Kindern und Familien geholfen werden konnte. Und Recanto Esperança besteht weiter…  
 
Thomas & Erika Bleiker
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