Bibellehre in alle Welt...

«Es eilt die Zeit, die Stunden fliehn und niemand hält sie auf…» sangen wir früher oft. Wie wahr ist das doch! Am 12. März 2017 wurde ich, Roland, bereits 65 Jahre alt: Pensionierung! Der richtige Zeitpunkt, Rückschau, aber auch Ausschau zu halten, denn solange Gott mir noch Leben und Kraft schenkt (Jakobus 4:15), gedenke ich nicht, mich nur noch «zurückzulehnen».

Rückblick: 1983 reisten Ellen und ich erstmals nach Afrika aus, in den Zaire, heute Demokratische Republik Kongo genannt. Wir unterrichteten drei Jahre am Stück im Institut de Théologie de Baringa, im Regenurwald; ich die Männer, Ellen hauptsächlich die Frauen. Unser Anliegen war und ist es, den Bibelschülern eine solide biblische Basis zu vermitteln, damit sie der Gemeinde Jesu Christi am Wort dienen können. Kurz vor unserem ersten Heimaturlaub 1986 kam unser Patrick zur Welt.

Studium und Lehrdienst

Da die Kirche im Kongo mich zum Lehrdienst in eine Bibelschule berief, erachtete ich ein Weiterstudium als unerlässlich. So wurde aus dem Heimaturlaub ein verlängerter Studienaufenthalt. An der Universität Zürich lernte ich die biblischen Ursprachen Hebräisch und Griechisch, und in Frankreich schloss ich noch das Masterstudium in Theologie ab. 1990 reisten wir wieder in den Kongo aus. Aber nach anderthalb Jahren mussten wir wegen Unruhen fliehen und kehrten in die Schweiz zurück. Während des «Zwangsurlaubs» absolvierte ich (wieder an der Uni Zürich) noch das theologische Latinum. 1994 wurde ich zum Direktor der Bibelschule in Baringa ernannt. Aber da unsere Partnerkirche Cadelu mit einer liberalen deutschen Missionsgesellschaft ein Zusammenarbeitsabkommen unterzeichnete, brach die SMG – wie angekündet – die Zusammenarbeit mit der Cadelu-Kirche ab. Nach drei Monaten Unterricht im benachbarten Institut Supérieur de Théologie in Goyongo (in der Nähe der Zentralafrikanischen Republik) kehrten wir Ende 1995 in die Heimat zurück. 1996 absolvierte ich an der Evangelisch Theologischen Fakultät in Leuven (Belgien) das Vordoktorat. 1997 reisten wir als Familie nochmals aus, diesmal in Zusammenarbeit mit der Vision Africa für zwei Jahre nach Kamerun. Ich unterrichtete im Institut Biblique der UEEC-Kirche in Maroua und in der Bibelschule EBM der Fraternité Luthérienne, während Ellen unsere drei Kinder unterrichtete. Inzwischen drei, denn während meines Studiums in Frankreich kam Janine dazu und anlässlich unseres Zwangsaufenthalts 1992 in der Schweiz Dunja.

Bibelschule im Tschad

Es ist echt ermutigend zu sehen, wie viele meiner ehemaligen Studenten heute als Pastoren tätig sind und mehrere unter ihnen zur Kirchenleitung gehören. Im Sommer 1999 kehrten wir – wie vereinbart – wegen der Schulung unserer Kinder in die Heimat zurück. Da Ellen und ich die Lingala-Sprache beherrschen, wurde es möglich, dass wir im Jahr 2000 Dolmetscher auf Abruf des Bundesamtes für Migration wurden. Dieser Job ermöglichte es mir, meine Tätigkeit als theologischer Dozent weiterzuführen. 2001 konnte ich mein Doktorat in Belgien abschliessen und seither unterrichte ich jeweils während zwei bis drei Wochen in Bibelseminaren oder Fakultäten im Kongo, in Kamerun und seit 2007 auch in mehreren Schulen eines asiatischen Landes. 2012 kam noch der Tschad und 2015 ein weiteres asiatisches Land hinzu. Als die Kinder grösser wurden, begann Ellen teilzeitlich als Primalehrerin zu arbeiten. Sie hat sich in «Deutsch als Zweitsprache» spezialisiert. Seit Ende 2015 unterrichtet sie in einer Integrationsklasse vor allem Flüchtlingskinder. Die Erfahrungen mit anderen Kulturen kommen ihr dabei sehr zu Hilfe.

...weitere Studenten

Ausblick: Es ist mit der SMG vereinbart, dass ich auch als Pensionär noch ein Teilpensum als Gastdozent in den genannten Ländern absolviere. Bei unserer ersten Ausreise war 1. Kor. 1:9 unser Leitvers gewesen (Gott ist treu), nun ist es Jesaja 46:4: «Bis in euer Alter bin ich derselbe, und bis ihr grau werdet, trag ich euch. Ich habe es getan, und ich werde es tun, ich will tragen und erretten.»

Radiopredigt in Bunia
Roland Kleger, Schweiz - und in aller Welt

Helfen Sie mit!

Wenn Sie für diese Arbeit oder für den Unterhalt des Mitarbeiters spenden möchten, können Sie dies direkt über unsere Spendenseite (Online spenden) tun. Bitte nennen Sie den entsprechenden Namen (Mitarbeiter/in, ggf. Arbeit oder Projekt), herzlichen Dank!