«Treffpunkt»

«Treffpunkt» – Hoffnung für ethnische Minderheiten in London

London – Wenige kennen Englands Hauptstadt von dieser Seite: Über 300 Sprachen, ungefähr 50 ausländische Bevölkerungsgruppen mit mehr als 10‘000 Einwohnern, die ein Dasein führen, welches kaum Verbindungen zu den anderen Kulturen oder/und zum Gastland Grossbritannien kennt! Seit 2011 setzt sich das Projekt «Treffpunkt» dafür ein, die dadurch entstehenden Missverständnisse, Ängste und Kriminalität abzubauen.

Gute Nachricht für Unerreichte

Während unserer Bibelschulzeit wurde es uns zu einem persönlichen Anliegen, das Evangelium den Menschen weiterzugeben, die noch nie von Jesus Christus gehört haben. Als wir realisierten, wie Gott in Seiner Liebe viele Unerreichte in das ca. 8,5 Millionen Einwohner zählende London brachte, ergriffen wir diese Gelegenheit. 1991 waren wir «Landkinder» mit unserer damals einjährigen Tochter in die drittgrösste Stadt Europas gezogen. Daraufhin wurden uns noch zwei Söhne – die Jahre sind verstrichen – und seit 2013 schliesslich zwei Enkel geschenkt.

«Stämme» in der Stadt

London ist eine Stadt der Gegensätze. Neben Touristenattraktionen, Banken und den «Palästen» der Superreichen gibt es viele Arme. Einige haben zwar Arbeit, ihr Einkommen reicht jedoch nicht zum Leben. Sie wohnen vorwiegend mit ihren Landsleuten in bestimmen Gebieten der Stadt. Dadurch hat sich eine gefährliche Stammesmentalität entwickelt. Es herrschen Misstrauen und Vorurteile gegenüber Menschen, die anders denken und leben. Man versucht, sich zu meiden und lebt aneinander vorbei. Die wenigen Berührungspunkte führen immer öfter zu Feindseligkeiten. Während der Monate Februar und März 2018 hat London mit 37 Mordfällen sogar New York übertroffen! In der jüngeren Vergangenheit war die amerikanische Stadt ein Inbegriff für Gewaltverbrechen... Der gemeinschaftliche Zusammenhalt, welcher über die eigene Gruppe («Stamm») hinausgeht und entscheidend wäre für das Wohlergehen von Stadt und Land, ist verloren gegangen. Um dem entgegenzuwirken, haben wir das Projekt «Treffpunkt» in London ins Leben gerufen. So heisst das Gebäude, welches uns von einer überalterten Kirchgemeinde im Jahr 2011 geschenkt worden ist.

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Versöhnung...

Der «Treffpunkt» soll ein Zentrum der Begegnung, Versöhnung und der Jüngerschaft im christlichen Glauben für mehrheitlich junge Leute werden. Wir haben bereits Angebote, wo Menschen verschiedener Kulturen sich kennenlernen und weiterbilden können. Dies geschieht zum Beispiel durch Englisch- und Deutsch-Lektionen, Klub-Abende mit diversen Aktivitäten, Vortrags-Abende, usw. Die Erfahrungen zeigen, dass es viel einfacher und erfolgsversprechender ist, dass Menschen sich miteinander versöhnen, wenn sie auch mit Gott versöhnt sind. Zu diesem Zweck möchten wir in der nahen Zukunft die seit 2001 organisierten «Treffen zum besseren Verständnis» zwischen ethnischen Minderheiten und Christen auch im «Treffpunkt» anbieten. Bei diesen Anlässen werden die vielen Missverständnisse, welche zwischen den Anhängern verschiedener Religionen bestehen, angesprochen und oft erfolgreich berichtigt. Nach zwei kurzen Referaten von Experten besteht die Möglichkeit, Fragen direkt an sie zu richten. Im Weiteren finden an den Wochenenden regelmässig Gottesdienste von zwei verschiedenen Kirchgemeinden statt.

Über Gott reden – kein Tabu

Mit Menschen aus ethnischen Minderheiten über Gott zu reden, ist völlig normal! Muslime, Hindus, Sikhs oder Buddhisten erwarten nicht, dass wir zuerst jahrelang Beziehungen mit ihnen aufbauen. Im Gegensatz zu Menschen unserer Kultur, finden sie es komisch, wenn wir nicht über unseren Glauben berichten. So durften wir schon bei zahllosen Leuten – auch mit Hilfe der sozialen Medien – das Wort Gottes aussäen. In einigen Herzen ist dadurch Frucht entstanden, wofür wir Gott allein alle Ehre geben.

Durch Schwierigkeiten und eigenes Versagen erfuhren wir, dass Menschen, welche aus solchen Hintergründen zum Glauben an Jesus finden, leider oft von ihren Familien verstossen werden. Ihnen möchten wir ein neues Zuhause und einen dreijährigen Jüngerschaftskurs im «Treffpunkt» anbieten. Zu diesem Zweck planen wir die derzeit bestehende Wohnfläche von ca. 250 qm mit einem oder zwei Innengeschossen im Hauptgebäude und einem Dachausbau über dem hinteren Anbau auf total ca. 450 qm zu erweitern. Die Kosten dafür belaufen sich auf 1,7 Millionen Franken.

Unmöglich – wirklich?

«Menschen aus völlig anderen Kulturen evangelisieren? Unmöglich.» Ein paar Jahre vor unserer Ausreise nach London war dies der Hauptgrund gewesen, nicht in eine solche Arbeit einzusteigen... Kurze Zeit später entgegnete der Herr uns in einer fortlaufenden Bibellese ganz direkt: «Für mich ist nichts unmöglich!» (1. Mose 18:14) Wie hatten wir das vergessen können?! Gott wird alles tun, um den Auftrag an uns (an den Menschen), und durch uns, zu erfüllen. Alles steht in Seiner Macht! Wen er beruft, den befähigt er auch – das durften wir immer wieder erfahren. Wir wissen nicht, wie unser Abenteuer in der Nachfolge Jesu im Detail weitergeht. Eines jedoch ist gewiss: Es wird gut enden!

Adrian & Ruth, SMG-Mitarbeiter in London

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